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AutorenbildSabine von Süsskind

Back to the roots…Augsburger Hühner finden in Dennenlohe ein neues Zuhause

Über den Förderverein “Augsburger Huhn” haben wir seit gestern 11 neue Familienmitglieder bekommen. 10 Hennen und 1 Hahn haben die erste Nacht zusammen mit den Appenzeller Barthühnern, den normalen Legehennen und unserem Perlhuhn im Stall verbracht. Das Augsburger Huhn, sehr gefährdete und einzige heimische bayerische Hühnerrasse, wurde – 1880 in Haunstetten von Julius Meyer gezüchtet und auch von Gottlieb Freiherr von Süsskind zu dieser Zeit hier in Dennenlohe gehalten. Gottlieb besaß auch das Schlossgut Haunstetten – was lag also näher, als wieder “Augsburger” zu halten…

Der erste Tag im Dennenloher Stall

Hühnerzücher Meyer hatte seinerzeit das La Fleche Huhn , eine sehr alte französischen Rasse mit dem inzwischen ausgestorbenen italienischen Lamotta Huhn gekreuzt – das Kreuzungsprodukt ist diese besondere Hühnerrasse.

In älteren Beschreibungen (WitZMann & ZurtH 1954) wird das Augsburger Huhn wie folgt charakterisiert: „es ist ein stattliches, wetterhartes Huhn von deutschem Landhuhn-Typ. (…) Sie sind frühreife Legehühner, die auch im Winter gut legen.” Mit dem Augsburger Huhn, das heute auf der roten Liste steht, hatte der pfiffige Züchter Meyer sein Ziel erreicht. Er hat eine Hühnerrasse erzüchtet, die sich an die – oft rauen – Witterungsbedingungen Bayerns gut angepasst hat. Wir unterstützen den Förderverein bei seinem Bemühen, die fast ausgestorbene Hühnerrasse wiederzubeleben – regionale Traditionen, nachhaltiges Bio-Landwirtschaften und die heimische biologische Vielfalt stehen dabei im Vordergrund. Der Geschmack des Augsburger Huhnes wurde nämlich schon vor weit über hundert Jahren gerühmt und ist auch in unseren alten Dennenloher Schlosskochbüchern vermerkt.

Der Förderverein engagiert sich bereits seit zehn Jahren für das Augsburger Huhn, tatkräftig unterstützt von der lokalen Augsburger Slow Food Gruppe. Die vom Verein vorausgesetzte extensive, artgerechte Haltungsform, das langsame Wachstum sowie hochwertiges Futter aus der Region sind Ressourcen und Klimaschonend und haben natürlich auch ihren Preis. Ein Huhn kostet um die 25 Euro. Der Erhalt dieser Rasse, welche ihre Herkunft im Namen trägt, ist auch ein Beitrag zum Erhalt der regionalen Biodiversität – auf der roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen ist das Augsburger Huhn als extrem gefährdet eingestuft. #tiereimgarten

Die ursprüngliche Farbe des Augsburger Huhns ist ein reinschwarzes Gefieder mit sattem Grünglanz. Hieran passen sich Schnabel und Läufe mit ihrer schiefergrauen Farbe und die dunkelbraunen Augen sehr gut an. Auffallend ist das kräftige Rot von Gesicht, Kehllappen und Hahnenkamm – letzterer stellt übrigens gleichzeitig eine Besonderheit des Hahns dar: den Kronen- oder Becherkamm. Nach ihm wurden die Hühner zudem in früherer Zeit auch als Augsburger Kamm bezeichnet. Genetisch gesehen ist der Kronenkamm nichts anderes als eine Verdoppelung des Einfachkamms, wie Horst Schmidt im «Handbuch der Nutz- und Rassehühner» schreibt. Der Kopfschmuck ist durch eine Mutation entstanden und durch die Zuchtauslese erhalten geblieben. Beim Haushuhn ist er beim Sizilianischen Buttercumphuhn, dem Caumont und den Augsburgern bekannt. Die reinweißen Ohrscheiben lassen unseren Hahn und seine Damen zusätzlich besonders elegant aussehen…

Die erste Fütterung- 3 Tage müssen sie im Stall bleiben und dann Nichts wie raus ins Grüne!

Das Augsburger Huhn ist ein echtes Land- (und Schlosshuhn!). Es arrangiert sich bestens mit den klimatischen Bedingungen, besitzt einen recht eigenwilligen Charakter (was in Dennenlohe bei praktisch allen Tieren und Menschen der Fall ist) und ist darüber hinaus ein fleißiger Futtersucher, der einen entsprechenden Freiraum fordert. Passt, denn immerhin steht unseren Hühnern rund 3.000qm eigener Garten und meistens zusätzlich der ganze 20.000qm große Privatgarten zur Verfügung. Perfekte Haltungsform mit entsprechend ansprechendem Hühnerplatzangebot… 1.800 neue Eier pro Jahr werden allein die neuen 10 Augsburger legen, ich geb´ gleich welche zum Verkaufen an die Kasse an den nächsten Wochenenden bis Ende Oktober. (4 Stock für 2,- Euro und 6 Stock für 3,-Euro, solange der Vorrat reicht!) Eine Besonderheit der Augsburger ist ihre Brutfaulheit, ich bin gespannt aufs nächste Frühjahr…und ob es Nachwuchs gibt, nachdem wir seit Jahren den ersten Hahn haben!

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